MWM065 - 分65 Saftiges Steak

Veröffentlicht am 1. Februar 2019
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Arne 'Codenaga' Ruddat
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Alexander 'Hoaxmaster' Waschkau
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Holger 'Holgi' Klein

Matrix Minute 65 mit Holger ‚Holgi‘ Klein. Ist Cypher eigentlich dumm? Oder ist er ein Egoist? Oder zu prollig erzählt? Agent Smith hingegen ist sehr authentisch. Alexander erklärt zuletzt noch den Satz „Die Matrix sagt mir, wie das Steak schmeckt“. 

Der angesprochene Teepott: https://www.welt.de/vermischtes/article116648879/Ein-Prozent-Teekanne-99-Prozent-Hitler.html 

„Look around you“ https://en.wikipedia.org/wiki/Look_Around_You 

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8 Gedanken zu „MWM065 - 分65 Saftiges Steak“

  1. In Bezug auf das Essen bietet die nachfolgende Szene desweiteren ja noch einen schönen Kontrast.
    Ich hatte mich bei der Stelle immer gefragt, ob das Konstrukt überhaupt gar keinen Geschmack simuliert.
    Wenn Cypher es an der Sinneserfahrung beim Essen mangelt, dann kann das Konstrukt das Geschmackserlebnis anscheinend nicht annähernd bieten. Ansonsten könnte er das Gefühl ja regelmäßig in der simulierten Welt nachholen. Andere Reize scheint das Konstrukt ja durchaus befriedigen zu können, wie wir später noch erfahren.
    An der Stelle wird es übrigens ein wenig interessant, wenn man überlegt ob die auf natürlichem Weg geborenen Menschen hier einen Vorteil oder einen Nachteil haben. Sie können einerseits im Konstrukt keine Ersatzbefriedigung (welcher Art auch immer) finden, da sie sich nicht einklinken können, andererseits kennen sie vermutlich z.B. auch gar nicht den Geschmack von „echtem“ (= wie in der Matrix simuliertem) Steak oder Wein und vermissen dies deswegen diese Reize gar nicht so sehr.

    Zur Pause: Sehr schöner Podcast und ich freue mich schon auf die neuen Folgen! Als Kurzkommentar mag ich noch auf https://xkcd.com/566/ verweisen.

    1. Ich denke schon, dass das Konstrukt und die Matrix Geschmack „korrekt“ simulieren. Es ist aber für Cypher kein unvoreingenommener Genuss mehr, weil er weiß, dass es nur eine Simulation ist.

      Zur Pause: Ich freue mich auf die weiteren Folgen, obwohl mich die letzte Woche eher enttäuscht hat. Sehr viel Abschweifen, wenig zum Film. Mein Gefühl war, Holgi war der Film einfach egal. Interessant wäre mal jemand, der den Film richtig hasst und jede Sekunde zerlegt.

  2. Für das Konstrukt war ich davon ausgegangen, da er ja beim Essen mit Agent Smith das Steak sichtlich genossen hat, trotz des Wissens das es gerade nur simuliert ist. Es sah für mich danach aus, als hätte er seit ewigen Zeiten keinen Genuss mehr beim Essen mehr gehabt. Das hat für mich die Frage ergeben, warum er dann zur Stimulanz nicht durch Verweilen/Tätigkeiten im Konstrukt erhalten kann.

    Die Idee mit jemanden, der den Film richtig zerreißt, finde ich ganz gut.
    Ganz so weit gehen, zu sagen Holgi war der Film ziemlich egal würde ich nicht, aber ich muss zugeben, dass man das Gefühl hatte bei den letzten paar Folgen war die Luft etwas raus. Es war tatsächlich etwas viel Abschweifen und etwas wenig zum Film.

  3. Ich habe den Film vor 20 Jahren das letzte Mal im Kino gesehen. Wenn der Podcast fertig ist, gucke ich ihn nochmal an. Mich hatte damals der Trailer extrem gereizt, als die Kamera über eine Häuserschlucht schwenkt und eine Polizeisirene die durch einen Dopplereffekt verzerrt wird. Das war bis dahin das geilste, was ich je gesehen hatte.

    Bevor man Cypher in der deutschen Synchronisation hört, sollte man unbedingt erst ein paar Folgen von Graf Duckula angucken. Dann kann man das erst richtig genießen.

    Und zum Thema „Kansas is going bye bye“: Mir ist gerade aufgefallen, dass in GhostBusters „Ray has gone bye bye“ gesagt wird, direkt bevor der Mashmallow-Mann auftaucht.

    Vielen Dank ! Weiter so.

    1. Es ist die Frage, die uns keine Ruhe lässt. Es ist die Frage, die dich hergeführt hat. Du kennst die Frage, genau wie ich. Die Antwort ist irgendwo da draußen, sie ist auf der Suche nach dir und sie wird dich finden, wenn DU es willst. 😉

  4. Schade, dass gerade Pause ist. Vermisse regelrecht meine tägliche Matrix-Dosis auf dem Weg zur Arbeit.

    Was ich aber über die 65 Folgen ebenfalls vermisst habe, ist der Elefant im Raum, immer wenn davon die Rede ist, wie „unlogisch“ bestimmte Umstände in Bezug auf die Matrix sind, z.B. dass die AI bzw. die Agenten nicht jederzeit den Aufenthaltsort der Helden in der Matrix wissen können, die Verbindung zwischen Verletzung/Tod in der Matrix und dem Körper in der realen Welt, oder die Art wie Waffen für die Matrix programmiert und dort dann angewendet werden können.

    Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass das alles grundsätzlich realistisch oder wenigstens logisch wäre, aber während ihr ausführlich bspw. über philosophische und religiöse Konzepte gesprochen habt, die die Wachowsky-Geschwister sich irgendwo ausgeborgt haben, fehlte für mich auffällig deutlich jeglicher Verweis auf das literarische Konzept des ‚Cyberspace‘, wie es u.a. in den Neuromancer-Romanen von William Gibson oder auch im Pen&Paper-Rollenspiel Shadowrun ausgiebig ausgearbeitet worden ist.

    In diesem Kontext haben die Wachowskys mit der Funktionsweise der Matrix da keineswegs etwas großartig neues erschaffen, sondern die Matrix funktioniert im Grunde exakt wie der Cyberspace in der vorangegangenen Literatur. In Shadowrun heißt der Cyberspace sogar ‚Matrix‘. Unterscheiden tut sich die Matrix im Film von diesen anderen ‚Cyberspaces‘ natürlich durch den wesentlichen Unterschied, dass klassischerweise der Cyberspace die Parallelwelt ist, zu der nur auserwählte ‚Decker‘ durch ihre Computer-Hirn-Schnittstelle uneingeschränkten Zugang haben, während in Matrix die Aussteiger in der realen Welt die Auserwählten sind.

    Ansonsten funktioniert die Matrix aber mehr oder weniger genauso wie Cyberspaces bei Gibson u.a. Es wird durch eine Hardwareverdrahtung ins Gehirn für den Reisenden eine virtuelle Realität erschaffen, die die realen Sinneseindrücke komplett ersetzt. Diese Verbindung ist aus Performancegründen so tief im Gehirn verankert, dass sie es im Gegenzug ermöglicht, von der Gegenseite missbraucht zu werden um das Gehirn zu schädigen, bis hin zum Tod. Programme werden im Cyberspace üblicherweise so dargestellt, dass sie zu der Funktion passen, wobei das anscheinend eine Mischung aus einer bewusst festgelegten Ikonografie des Programmierers und einer eher automatischen Darstellung aus Sicht des ‚Betrachters‘ ist. Auch geschieht Programmierung nicht mehr mit einem Texteditor, sondern durch direkte Datenmanipulation über Gedanken. Ein machtvolles Angriffstool kann daher völlig erwartungsgemäß die Form eines Maschinengewehrs (mit unbegrenzt Munition;) haben, jemand, der sich getarnt in ein fremdes Büronetz einhackt sieht aus wie ein langweiliger Anzugträger, usw. Insofern sind die Waffen, die die Rebellen programmieren und in die Matrix mitnehmen, sowie die besonderen Skills Neos und der Agenten, aber auch von Morpheus, Trinity & Co., die Matrix live direkt zu manipulieren und ‚Naturgesetze‘ außer Kraft zu setzen vollkommen kompatibel mit klassischen Cyberpunk-Erzählungen und bringen da gar nicht allzu viel neues, außer dass in der Matrix halt alles ‚real‘ wirken muss und es keine abgegrenzten Systeme mit unterschiedlichen, deutlich als künstlich erkennbaren Iconsets gibt. Und natürlich die technisch herausragende filmische Umsetzung.

    Aber auch dass die AI nicht einfach in Nullkommanix die Helden aufspüren und eliminieren kann, passt in diesen Kontext, denn sicherlich nutzt die Crew der Nebukadnezar standardmäßig Tarn-Utilities, um ihre Anwesenheit und Aktivitäten gegenüber den Agenten und der AI zu verschleiern, evtl. auch um Kandidaten wie Neo schon vor dem Kontakt ohne deren Wissen zu schützen.

    Wie auch immer. Hat mich halt gewundert, dass das in 65 Folgen nie Thema war und konnte mir das nur so erklären, dass ich entweder die letzten 25 Jahre in einer komplett anderen Subkultur gelebt habe, oder dass irgendwann zukünftig noch ein Gast eingeplant ist, der Spezialist für Cyberpunk-Literatur ist und das dann alles erklären darf. 😉

  5. Matrix ist ja nicht einfach nur als Entertainment entworfen, sondern die Macher haben da auch Vieles zum Nachdenken reingepackt, philosophisch, soziologisch, psychologisch. Ich fänd’s daher ergiebiger, Gäste einzuladen, die eine gewisse Faszination für diese Ebenen mitbringen, egal ob zustimmend oder widersprechend. Leuten zuzuhören, für die einfach nur die Entertainment-Qualitäten von Belang sind wie Holger ist halt ebenfalls nur Entertainment. Das wird diesem inhaltlich so prallvollen Ausnahmefilm auf fast schmerzhafte Weise nicht gerecht.

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