Matrix Minute 59 mit Monika ‚Nahlinse‘ Andrae. Was ist eigentlich die Funktion der Agenten? Morpheus erklärt es Neo zwar im Ansatz, lässt aber viele Fragen offen. Außerdem besprechen wir, warum Morpheus auch gruselig ist.
Mehr Infos, auch zu Unterstützungsmöglichkeiten, findet ihr bei https://compendion.net.
Wiedermal kam das Thema „Warum sind Agenten begrenzt“ auf.
Ich weiß nicht, wie weit ihr alles schon vorproduziert habt, aber eine wichtige Betrachtungsweise für die Grenzen der Agenten ist einfach die Ansicht eines Softwareentwicklers oder Hackers.
Bei diversen Folgen (15,16,22,27,30) gibt es ja auch schon dazugehörige Kommentare.
Die Agenten sind selber nur Software. Selbst Antivirenprogramme können nicht alle Funktionen den PCs übernehmen und alles perfekt überwachen. So können sie zB nicht direkt zu einer bestimmten gesuchten Person gehen, sondern müssen mit den normalen Systemmitteln arbeiten, ähnlich wie Dateisysteme.
Die Crew um Morpheus sind Hacker, sprich: sie verstecken ihre Signatur und können dadurch nicht einfach gefunden werden. Wenn sie aber anfangen auffällig zu werden, greifen die Analysesysteme (wie bei Virenscannern) und die Agenten kriegen die Information – dadurch können sie an den Ort des Geschehens springen.
Deren Bindung an die „Naturgesetze“ und Neos übergeordnete Rolle geht aus der gleichen Analogie hervor: Sie haben zwar für ihre Funktion höhere Rechte als normal, wodurch sie mehr als normale Menschen können, aber da endet es auch. Neo hingegen wird die Matrix ändern können, also quasi als wenn er im Gegensatz zu einem Antivirenprogramm tatsächlich Parameter im Kernel ändern kann.
Schade finde ich auch, dass ihr meines Wissens nach bisher nicht angesprochen habt, dass „Agent“ nicht nur im Sinne von FBI*-Agenten genutzt werden kann, sondern Dienstprogramme wie zum Aufräumen, Systemüberwachung, Antivirus etc. auch so bezeichnet werden.
Danke für den Kommentar, Nozo. Etwas ähnliches wollte ich auch schreiben. So ein Softwaresystem hat seine eigenen Limitierungen, welche man oft auch als Entwickler nicht so einfach umgehen kann.
Ein weiterer Gedanke kam mir beim Hören heute auch noch. Wenn man sich heutzutage die Machine Learning Programme anschaut, dann bringen die sehr imposante Ergebnisse, aber niemand versteht mehr, wie diese Ergebnisse genau zustande kommen. Der Code ist eine Black Box die irgendwas macht. Man kann aber nicht an eine Stelle des Programmcodes eingreifen, um Fehler zu beheben, sondern man muss den Lernvorgang mit anderen Trainingsdaten und/oder einem anderen Aufbau des Neuronen Netzes neu beginnen. Wenn die Matrix ein großes neuroyales Netz ist, dann kann auch der Erschaffer nur bedingt das Verhalten ändern. Interessant finde ich auch, dass dies auch die Fähigkeiten von Neo erklären könnte. selbst sehr kleine Änderungen des Inputs können große Änderungen des Outputs erzeugen. So wird z.B: in dem Paper „One Pixel Attack for Fooling Deep Neural Networks“ gezeigt, dass man, nur durch die Änderung eines Bildpunkts die Bildklassifizierung eines Netzwerks verwirren kann. Anstatt als „Hund“ klassifiziert das Netzwerk das Bild dann z.B: als „Schiff“. Wenn Neo also weiss, wie er die Matrix minimal ändern muss, kann er große Änderungen bewirken.
Vielen Dank für den Podcast. Ist sehr spannend!
Danke für den Hinweis auf das Paper!