OTO029 OTO029 Elektrische Schafe (3×01) Electric Sheep


avatar
Alexa ‚Hoaxmistress‘ Waschkau
avatar
Alexander ‚Hoaxmaster‘ Waschkau
avatar
Arne ‚Codenaga‘ Ruddat

Discord!

Alles neu! In einem Raumdock finden wir die restaurierte Orville, auf der Isaac wieder zur Crew gehört, aber nicht von allen gemocht wird. Besonders Marcus Finn und das Crewmitglied Charly Burke zeigen ihre Abneigung deutlich, woraufhin Isaac Selbstmord begeht. Nur Charly kann ihn mit ihrer Vorstellungskraft retten, weigert sich aber zunächst. Als sie sieht, wie Marcus unter seinen Selbstvorwürfen leidet, rettet sie Isaac schließlich. Claire macht ihm klar, dass die Selbstmordgedanken aus der Nichtbeachtung der Zukunft entstehen, was Isaac einsieht und von weiteren Selbstmorden absehen will.


2 Antworten zu “OTO029 OTO029 Elektrische Schafe (3×01) Electric Sheep”

  1. Also wegen der Banane… Das (oder die) bezieht sich natürlich auf den Beginn der Beziehung zwischen Claire und Isaac: In Folge 6 der 2. Staffel „A Happy Refrain“ bittet Claire Isaac um hilfe bei einem Paper, und als dieser auftaucht bringt er eine Banane mit, Zitate: „Why are you holding a banana?“ – „It is for you. I have noticed your tendency to become cantankerous after 1600 hours when you have not eaten.“ – „Well, thank you… I think“.
    Abgesehen davon, ich erinnere mich, dass die 1. Folge der 3. Staffel mich auch recht ratlos zurückgelassen hat, auch wenn ich die ganze psychologische Problematik nicht erkannt habe. Mich hat vor allem der wirre Schnitt zwischen Szenen mit völlig unterschiedlichen Stimmugen irritiert. Und Ensign Burke, die so eingeführt wurde als ob wir als Zuschauende sie toll finden sollten. Was offensichtlich nicht funktioniert hat. Zum glück wurde die 3. Staffel dann noch dramatisch besser. Ich freue mich auf eure kommenden Reviews.
    Bei eurer Besprechung ist mir noch eine weitere Parallele zu Star Wars aufgefallen: Anscheinend ist Seth McFarlane in die gleiche Falle getappt wie George Locas mit Episode 1: Als Autor und Regisseur, mit quasi unbegrenztem Budget, konnten beide offenbar nicht umgehen. Bei den vorigen Projekten bestehende Grenzen haben wohl beider Kreativität gleichermaßen gut getan.

  2. Hi in die Runde,

    danke mal wieder für eine augenöffnende Episode, zu der ich einiges anzumerken habe.

    Als erstes die Banane: Das war das erste Geschenk, das Iaaac Claire gemacht hat. Er kam in die Krankenstation und gab ihr eine Banane mit der Erklärung, dass ihm aufgefallen sei, dass sie um diese Zeit oft hungrig und deshalb cranky ist. Das war der Moment, in dem sie zum ersten Mal Gefühle für ihn hatte.

    Als zweites: Ich fand die Episode bei Weitem nicht so schlimm, wie ihr. Das lag allerdings vielleicht auch daran, dass ich schon sehr ausgehungert war. Vieles von eurer Kritik teile ich auch, aber vielleicht kann ich euch ja ein wenig Ärger für die kommenden Episoden nehmen:

    Thema Charly Burke: Ich finde, dass ihr das recht gut benannt habt, dass sie faschistoid denkt. Allerdings ist die keine Faschistin. Genau das sollen die friendly-Szenen mit ihr zeigen. Das Motiv, dass man in einem Krieg oder einer Krise sehr schlimme Gedanken auch bei „normalen Menschen“ entwickelt, ist ja brandaktuell. Würde man dann alle in die rechte Ecke stellen, könnte das noch viel schlimmer eskalieren. Man muss dann irgendwie anders damit umgehen, als es weiter zu polarisieren. So erkläre ich mir auch die milde Reaktion von Ed (die mich übrigens auch aufgeregt hat – besonders auf der Brücke hat Charly nach ihren diversen Ausfällen einfach nichts verloren). Deshalb hat auch Marcus für diesen Konflikt in meinen Augen nicht ausgereicht. Denn er hat mir Isaac ein ganz anderes, nämlich sehr privates Problem. (Immerhin war Isaac ja fast eine Art Vater für ihn gewesen und hat ihn dann krass verraten.) Mit Charlys Charakter haben wir zwei andere Aspekte dabei: 1) Die traurige Feststellung, dass die Menschen auch in der Zukunft vielleicht (realistisch betrachtet) nicht alle ihre schlechten Eigenschaften ablegen werden und dass unsere Tendenz zu faschistoidem Denken zu neigen, in Extremsituationen auch dann wieder zum Vorschein kommt. 2) Den Konflikt, wie man damit umgeht, wenn auch Leute, die „zu den Guten“ gehören (Stichwort Gordon – worüber ich mich auch sehr geärgert habe) plötzlich schwierige Dinge denken (und dafür ja auch gute oder mittelgute Gründe haben) oder gar sagen. Und wie man damit umgeht. (So ne Person, die man liebt hat, aber die sich nicht impfen wollte und die Frage, wie harsch man damit umgeht, hat sich uns ja z.B. fast allen gestellt.) Ihr müsst bedenken, dass ja viele auf dem Schiff Isaac nicht so gut kannten, wie die Brückencrew oder wir und auch von den genauen Vorkommnissen vielleicht gar nicht so viel mitbekommen haben. Und Halbwissen und Gerüchte gedeihen ja in solchen Situationen besonders gut. Da ist Charly als Person, die bisher gar nicht an Bord war, eine perfekte Repräsentanz. Und für mich stellt es das Motiv der sich immer weiter spaltenden Gesellschaft in den USA (und zunehmend auch bei uns) sehr gut dar. Wenn ihr also nen Brast auf Charly habt, dann hat sie ja vielleicht genau den Nerv getroffen, den sie treffen sollte.

    Zur Ehrenrettung von Claire: Es ist absolut nicht neu, dass Therapeuten bei ihren eigenen Kindern völlig versagen. Da ist Claire in sehr guter Gesellschaft. Und dass sich Marcus ihr nicht anvertraut, hängt ja auch mit seinem Trauma zusammen und seiner Adoleszenz. Zumindest dafür würde ich Claire keinen Vorwurf machen. Was ihr zu Recht bemängelt ist, dass sie ihren Kindern nach diesen Erlebnissen keine Psychotherapie (bei einer anderen Person) organisiert und so wenig das Gespräch mit ihnen sucht.

    Bortus war vielleicht nicht auf der Trauerfeier, weil er diesen Brauch nicht kennt und versteht. (Nur so ne Spekulation und ein Hinweis darauf, dass es auch andere Gründe geben könnte, als dass er Isaac nicht mochte.)

    Den Umgang mit dem Thema Suizid fand ich auch nicht ganz so schlimm. Ich fand Claire hat gegenüber Isaac genau den zu ihm passenden Tonfall angestimmt. Sein Grund war ja die Effizienz an Bord und sie hat ihm zu verstehen gegeben, dass er gar nicht beurteilen kann, ob das die Effizienz verbessern würde. Aber ihr habt schon Recht, dass diese Art der Reaktion für viele Betroffene nicht sehr hilfreich gewesen wäre, und wir bei schwierigen Themen mehr von The Orville gewöhnt sind.

    Ich hoffe, ich konnte euch die kommende Staffel (also v.a. Charly) damit etwas zugänglicher machen. Denn ich war schon ziemlich Feuer und Flamme beim Gucken, auch wenn ich die vielen Neuerungen nicht gebraucht hätte, haben sie schon auch Spaß gemacht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert