Was ist eigentlich das Erstrebenswerte an Demokratie? In ‚Mehrheitsprinzip‘ zeigt uns The Orville, was dabei schiefgehen kann. Das kommt uns im Jahr 2020 bekannt vor? Allerdings, wir brauchen da nur mal in die Vereinigten Staaten schauen. Heute also: Politik.
Links:
Zusammenfassung
- Schlafzimmer von Lysella. Eine junge Frau wacht auf und macht sich fertig. Im Fernseher werden zwei ältere Männer, Lewis und Tom, interviewt. Lysella downvoted die beiden im Fernseher.
- Anstalt für Korrekturen. Lewis und Tom werden anscheinend verhaftet. Tom will fliehen und wird erschossen, Lewis kommt eine Maschine, die wie ein elektrischer Stuhl aussieht. Er bekommt 10 Mio Downvotes und die Maschine wird angeschaltet.
- Vorspann
- Die Orville kommt bei einem Planeten namens Sargas 4 an, einem Planeten, der wohl in seiner Entwicklung dem 21. Jhrt auf der Erde ähnlich ist. Ein Landeteam wird zusammengestellt, um nach zwei Anthropologen zu sehen, die dort für Forschung hingeschickt wurden und die sich nicht mehr melden. Das Team besteht aus Kelly Grayson, Alara Kitan, John Lamarr und Claire Finn. Der Auftrag ist, nicht aufzufallen und die beiden Anthropologen zu finden.
- Sie fliegen mit einem Shuttle runter.
- Auf dem Planeten geben verschiedene Leute sich gegenseitig Upvotes und downvotes, jeweils über einen Badge, den alle Erwachsenen tragen. Das Team kommt an. Als sie anhand von Fotos nach Lewis und Tom fragen, erfahren sie, dass sie Badges brauchen und kriegen schwarz welche verkauft. Sie werden an ein Café verwiesen.
- Auf dem Weg zu dem Cafe befragt John Alara nach ihren Beziehungen. Als sie sagt, ihr letzter Freund hätte zu grindy getanzt, führt John unter den Blicken von Passanten an einer Statue vor, wie man grindy tanzt.
- Im Cafe wird eine Frau von Lysella rausgeworfen, weil sie 500k Downvotes hat. Sie fragen nach Lewis und Tom, als John auf seinem Badge plötzlich tausende Downvotes bekommt. Ein Video von seinem Tanzen läuft auf einem Bildschirm.
- Als sie aus dem Café kommen, werden sie von Passanten belagert und John bekommt mehr Downvotes. Kelly will sie schnell zum Shuttle bringen, doch John wird verhaftet.
- Ed bespricht mit einem Admiral, was John getan hat und darf ihn nicht herausholen, um in die Entwicklung des Planeten nicht einzugreifen. Sie müssen sich an die Regeln des Planeten halten.
- John bekommt Besuch von einem Anwalt. Der Anwalt ist kein Anwalt, sondern ein Öffentlichkeitsberater, der John bei seiner Entschuldigungstour beraten will. John erfährt, dass die Million Downvotes, die er bekommen hat, sein Tanzen zu einem Verbrechen gemacht haben. Er hat drei Interviews auf seiner Tour zu machen und wenn er unter 10 Millionen Downvotes bleibt, kann er gehen. Wenn nicht, wird er ‚korrigiert‘, sein Gehirn wird verändert.
- Polizeistation. Noch mehr Exposition. Claire erklärt, dass die Bestrafung ihn wirklich nachhaltig schädigen könnte. Wenn sie Lewis und Tom fänden, könnten sie es genauer erforschen. John nimmt Kelly als Begleitung mit auf seine Tour.
- Fernsehstudio. John hat sein erstes Interview. Er wird von drei Frauen interviewt, die ihn verachten und schlägt sich schlecht. Die Brückencrew verfolgt die Show und versteht sie nicht. Isaac sagt, es sei eine absolute Demokratie. Gordon vergleicht es mit American Idol. Bei der folgenden Voting-Session kommt John auf 4 Mio Downvotes.
- Im Café treffen Claire und Alara wieder auf Lysella, die sie nach Lewis und Tom befragen. Sie werden durch Umstände gezwungen, sie in ihre Geschichte einzuweihen und gehen sie betrunken machen.
- In einem Café weihen Claire und Alara sie ein. Betrunken glaubt sie ihnen. Sie verrät ihnen, dass Tom gestorben ist und wo Lewis wohnte. Die drei gehen zu Lewis’ Appartement, der freundlich ruhig auf dem Bett sitzt. Sie nehmen ihn mit zur Orville, wo er untersucht und als gehirngebraten diagnostiziert wird.
- Johns zweites Interview geht auch schief und endet bei 9,3 Mio Downvotes.
- Ed beschließt, Lysella auf die Orville zu holen, um im letzten Voting von John doch noch zu gewinnen. Sie fliegt mit Alara zur Orville. Lysella erklärt ihr abstruses Wahrheit-durch-Mehrheit-Prinzip und den Master-Feed, der das Ruder rumreißen könnte, wenn man dort genügend positive Meinungen zu John unterbringt. Isaac kann sowas.
- Beim finalen Voting sitzt John schon auf dem Stuhl, Isaac erfindet kurzfristig mehrere Dinge, die ihn positiver dastehen lassen: er unterstütze seine Großmutter, er war dick als Kind, und er sei ein Kriegsveteran, der sich mit seinem Hund wiedervereint. Es funktioniert natürlich und endet kurz vor 10 Mio. John wird freigelassen.
- In der letzten Einstellung wacht erneut Lysella in ihrem Bett auf und macht sich fertig, dieses Mal jedoch downvotet sie den Fremden im Fernseher nicht, sondern schaltet den Fernseher ab.
- Ende
Hallo,
Ich meine die „Gebrüder Orville“ sind eigentlich Gebrüder Wright. 🙂
https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCder_Wright
Tolle Folge danke.
Bin gerade mitten am Hören und werfe einfach einen Kommentar zu einem Punkt ein, der mich auch echt genervt hatte beim Schauen: John an der Statue!
Ich stimme Euch da voll zu, diese Szene war so drüber, daneben und unglaubwürdig aus der Rolle… Ja Comedy sollte hier am Anfang der Serie sicher sein und man brauchte etwas, um glaubwürdig Downvotes für ihn zu bekommen.
Aber ist das glaubwürdig, dass das Volk eine Person downvotet die an einer Statue tanzt? Kann man drüber streiten aber auch diese Konsequenz fand ich ziemlich weit hergeholt.
Mein Gegenvorschlag wäre gewesen: Klassisches Slapstick Thema verarbeiten. Was wäre denn, wenn John von jemandem angerempelt worden wäre… und er dann strauchelnd in eine Gruppe von Personen stolpert… die darauf hin dinge verschütten und/oder fallen lassen (Einkauf geht zu Bruch, Dinge rollen aus einer Einkaufstüte)… und er beim Aufstehen deshalb wieder fällt oder beim Aufheben von Dingen ins nächste Fettnäpfchen tritt… und am Ende vielleicht eine Scheibe eines Geschäftes zerstört… kann ja auch ein Juwelier sein…
Wenn DAS jemand von außen gefilmt hätte – ohne den Anfang zu kennen – dann hätte das eine lustige Szene sein können die, auf dem kontextlosen Video zu einem ganz anderen Schluss geführt hätte. Zack! Missgeschicke passieren, Tollpatsche reiten sich weiter rein als andere und die Downvotes wären nachvollziehbar geworden
aber uns fragt ja keiner *seufz* 😀
Meine 2c zum Podcast an sich:
– (kurze) Zusammenfassung am Ende: Super! Ich habe zwar alle Episoden gesehen, was aber mit jeder Eurer Folgen länger her ist. Titel kann ich mir kaum merken (ist bei ST auch so), Inhalte allerdings sehr gut. Ein paar Sätze/Handlungen als Zusammenfassung bringen mir die ganze Episode wieder vors geistige Auge – ich hoffe, dass das anderen genauso geht 🙂
– Eine Podcast-Folge pro Orville-Episode finde ich gut… Ihr bringt echt eine Menge Seiteninformationen hinzu bis hin zu völligen Abschweifungen (abgeschnittene Papierecken in ganz anderen Serien) 😀
Ist schon schön zu hören und mitzudenken so.
Was ich auch schön fand bei einem ST-Podcast, war folgendes Vorgehen:
– Handlung kurz erzählen – kurz besprechen analysieren was die Geschichte, Umsetzung o.ä. betrifft
– Dann einzelne Charaktere beleuchten – wie hat sich xy verhalten, wie wurde der Charakter geschrieben, gespielt etc., wie wurde er/sie weiterentwickelt usw.
Dabei geht man natürlich mehrfach durch die Story aber nicht jedesmal komplett und es geht eher um einzelne Entscheidungspunkte…
Kann auch gut funktionieren, würde Euer Konzept aber komplett auf links drehen – Ihr geht die Handlung geradlinig durch und betrachtet jeden Charakter an den jeweiligen Eckpunkten und kommt im Fazit auf einzelne Punkte zurück – Passt schon.
Danke für das ausführliche Auseinanderpflücken meines Kommentars 😀
Ich persönlich habe alle folgen nur einmal gesehen, deswegen finde ich es gut, wenn die Handlung am Anfang nochmal durchgegangen wird. Vielleicht wäre es ja eine Möglichkeit, dass ihr euch mit dem Vorlesen der Szenen abwechselt?
Zur Folge: orville trifft black mirror. Ganz nette Kommentare, aber halt nicht viel neues und alles ziemlich bemüht. Auf jeden Fall eine der schwächeren Folgen.
bitte weiter den Inhalt im Vorfeld zusammenfassen. Ihr macht das gut, so wie es ist.
Ich kenne übrigens zwei Frauen, die „the Orville“ wegen der platten Witze nicht weitergucken. Was „the Orville“ und „a million ways…“ m.M.n. trotzdem auszeichnet, ist die Warmherzigkeit, mit der fast alles passiert. Daher gucke ich das trotzdem gerne weiter.
Hallo Ihr drei,
tut mir leid, dass der Kommentar erst so spät kommt, aber bei dem Output an tollen Formaten, den Ihr drei produziert, komme ich nur noch und nach dazu, die Folgen nachzuholen.
Aber da ich einen entscheidenden Punkt in der Folge vermisst habe (und offenbar auch noch kein anderer Kommentar darauf eingegangen ist), musste ich mich mal zu Wort melden: Ihr hattet in der Folge erwähnt, dass Ihr das Setting mit der direkten Demokratie, das auf Up- und Downvotes basiert interessant fandet und Euch gefreut hättet, wenn es besser umgesetzt gewesen wäre. Jetzt kommt es:
(hier einen dramatischen Jingle einfügen)
Das Setting ist geklaut! Zumindest war zwei Jahre zuvor eine andere SciFi-Serie mit einer sehr ähnlichen Idee unterwegs, nämlich „Black Mirror“ (Staffel 3, Folge 1, Erstausstrahlung 26.10.2016, mit dem Titel „Abgestürzt“ (im Original: Nosedive). Da geht es um eine sehr ähnliche Gesellschaft, in der die Social Media Bewertung (die bis 5 Punkte reicht) über alles. geht. Die Handlung ist zwar anders als in der Orville-Folge, aber im Kern geht es auch um jemanden, deren Bewertung durch unglückliche Umstände immer mehr absinkt, (die nach Anerkennung gierende Protagonistin erhält durch die sinkenden Ratings nach und nach ebenfalls keine Dienstleistungen mehr) bis sie schlleßlich unter einen Punkt rutscht, was in dieser Welt kriminell ist und sie ins Gefängnis bringt. Auch hier steckt die gesellschaftskritische Warnung vor einem zu großen Einfluss der Scheinwelt der Sozialen Medien hinter der Story, wenn auch das Happy End durch die Manipulation der öffentliche Meinung durch Einschleusen von Fakes bei der Orville-Folge neu ist.
Apropos neu: Auch die Black-Mirror -Macher haben sich an älteren Konzepten bedient: Etwa einer Community-Folge von 2014, um der es um eine Rating-App geht…
Also, so innovativ ist die Folge nicht, aber ich finde, dann doch ganz passabel umgesetzt. Wenn es sie nicht gegeben hätte, hätte einem aber auch nichts gefehlt.
Beste Grüße
Holger der Archäologe
(ne, natürlich ein Scherz: Grüße vom Buddler aka. Mirko)
Ich hänge ein wenig hinterher, darf ich trotzdem noch zu bereits weit in der Vergangenheit liegenden Folgen meinen Senf dazu geben? Nein? Egal, mach ich trotzdem.
Zum einen kam auch mir sehr schnell der Gedanke an die entsprechende Black Mirror Episode und auch an die Episode aus TNG „Das Gesetz der Edo“. Das nur der Vollständigkeit halber. Und das es sich hier um eine der schlechtesten Episoden handelt, da sind wir und offenbar auch alle sehr einig. Viel zu bemüht und an viel zu vielen Stellen nicht zu Ende gedacht bzw. im Vorfeld nicht gut ausgearbeitet. Geschenkt.
Was mir aber wichtig ist: Lieber Alexander! Es waren nicht die Gebrüder Orville, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die ersten Flüge durchführten, sondern die Gebrüder Wright. Wilbur und… Orville Wright.
Sorry, ich hasse Klugscheißer (Es heißt Besserwisser!), aber das war mir tatsächlich wichtig. Da ich bisher noch nicht weiter als bis zu dieser Episode gehört habe, weiß ich natürlich nicht, ob ihr diesen Verwechsler schon aufgeklärt habt, was diesen gesamten Kommentar hier obsolet machen würde, da ich dafür aber extra meinen Bau am LEGO Spaceshuttle unterbrochen habe, um mich in meinem Arbeitszimmer an den Rechner zu setzen und dort diesen Kommentar zu schreiben, hoffe ich, dass er, auch wenn die Inhalte nicht mehr relevant sind, dennoch einen Hauch von Beachtung findet.
Beste Grüße!
PS: Thema Zusammenfassung. Ich finde diese Szene-für-Szene Beschreibung für meinen Geschmack etwas zu umfangreich. Mir würde quasi eine kurze Inhaltsangabe wie man Sie von Episodenguides oder Klappentexten oder Fernsehzeitschriften kennt, genügen. Vielleicht auch, ohne schon den Ausgang der Folge zu spoilern, nicht weil man sie vielleicht noch nicht gesehen hat, sondern eher um den Spannungsbogen während der Besprechung und Analyse ein Stück weit aufrecht zu halten.
Danke. Tschüss!