GHU015 Star Trek VIII: Der erste Kontakt (ST08) (Star Trek: First Contact)

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Nils 'Weltweit' Hunte
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Arne 'codenaga' Ruddat
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Frank 'genughaben' Wolf

Und er bürdete dem Buckel des weißen Wals die Summe der Wut und des Hasses der ganzen Menschheit auf. Wäre sein Leib eine Kanone, er hätte sein Herz auf ihn geschossen.

Jean-Luc Picard zitiert aus ‚Moby Dick‘

Frohes neues Jahr 2020!
In dieser Folge haben wir uns mal wieder etwas ganz Spezielles auf die Tagesordnung gesetzt, denn die Besprechung des achten Star-Trek-Films ist sicherlich nicht in 30 Minuten getan. Wir haben uns genug Zeit genommen, um dieses Jonathan-Frakes-Werk zu besprechen, und das in besonderer Aufteilung. Arne hat die gefährliche Reise ins Nirgendwo zwischen Eckernförde und Kiel gewagt und Nils besucht, aber keine Angst: Frank sichert Hamburg ab!
Wir diskutieren heute angeregt, da der Film nun einmal eine Menge Stoff gibt, und jeder von uns lässt sich überreden, die Meinung der anderen besser zu finden. 😉 Genauer betrachten wir, ob es Unterschiede zwischen dem Jean-Luc Picard der TNG-Serie und des Filmes gibt und ob es wirklich logisch ist, dass der Film-Picard starke Charakterzüge der Moby-Dick-Figur Kapitän Ahab zeigt. Außerdem stellen wir uns die Frage, ob es hinter den Wänden der Enterprise nur Jefferies-Röhren gibt, oder ob nicht doch weite Räume existieren, die in Spock-Manier einfach wegignoriert werden.

Links:
Nils: Jules Vernes Erben – Edward mit den Scherenhänden

Vorschau:
GHU016 Star Trek: Picard Episode 1 (PIC 1×01)

9 Gedanken zu „GHU015 Star Trek VIII: Der erste Kontakt (ST08) (Star Trek: First Contact)“

  1. Kleine Anmerkung über eure Abschweifung zum Thema der Wirtschaft bei Star Trek:
    Natürlich wird da kein Geld mehr gebraucht, selbst bei TOS gab es ja schon eine Folge mit den drei Leuten aus der Vergangenheit, wo der eine fragte, was mit seinen Investitionen geworden ist, und Kirk belächelt ihn nun.
    Spätestens in TNG ist es auch logisch, dass Geld keinen Wert mehr hat, denn es gibt Replikatoren. Und die können alles herstellen (außer goldgepresstem Latinum natürlich) und brauchen nur Energie, die offensichtlich auch in unerschöpflichem Maßstab zur Verfügung steht.
    Damit könnte man sich alles, was man braucht selbst herstellen, wozu dann noch eine Bezahlung. Arbeit ist dann nur noch für den sozialen Credit interessant, der Mensch ist halt ein recht neugieriges Säugetier, das nach Anerkennung strebt. Alles wonach niemand strebt kann in der Zukunft natürlich auch automatisiert werden.

    1. Danke für den Beitrag Bernd!
      Das ist ja grob die Richtung, die ich meinte, als ich die Theorie aufstellte, dass Ben Siskos Vater auch nicht für Geld arbeiten würde. Es macht wirklich Sinn, dass es innerhalb der Föderation kein Geld mehr gibt. Die Frage, die bleibt, ist diese:
      Wie können O‘Brian und Bashir auf DS9 die Holosuiten bei Quark bezahlen? Der Ferengi will sicherlich nur goldgepresstes Latinun haben.

      Viele Grüße und LLAP ??
      Nils

      1. Ja, da könnte man dann theoretisch den Aussenhandel ins Spiel bringen, also dass die Föderation z.b. mehr Waren an die Ferengi exportiert als sie importiert und damit einen gewissen Bestand dieser Währung anhäuft (oder sie selbst herstellt). Andererseits sind die Ferengi ja mit TNG gerade als satirische Kapitalismuskritik a la Dagobert Duck eingeführt worden und könnten auch alles replizieren.
        Das ist halt das Problem an einer positiven Zukunftsvision, wenn du mit einer fiktiven Erfindung alle Probleme lösen könntest, dann wird die Geschichte unspannend. Daher braucht man dann einen MacGuffin um bestimmte Verhaltensweisen zu erklären und die Handlung voranzubringen…das ist in dem Fall halt öfter mal das goldgepresste Latinum.

  2. Hallo,

    super Folge, schön vorbereitet und vermutlich habt ihr recht.
    Erst die Episode/Film nochmal ins Gedächtnis rufen und dann die Analyse ist vermutlich das rundere Konzept.

    Die Einleitung mit dem Zitat war super!
    Ist aber auch einfach ein geiles Zitat und einer der Schüsselmomente des Filmes.
    Wenn nicht sogar DER Schlüsselmoment.

    Zu der Geldgeschichte: es gibt ja öfters mal Momente, wo Mitglieder der Föderation für sich selbst (Holosuite) oder die Föderation als Ganzes (Die „Raiker kauft ein Wurmloch“ Folge) Handel treiben.

    Scheinbar ist das geldlose nur auf die Menschheit beschränkt.
    Das Poker spielen sie ja auch nicht um Gewinn sondern um wertlose Chips.
    Sie könnten ja auch unbeliebte Schichten einsetzen oder darum spielen, wer Trois Mutter als nächstes empfangen muss.

    Die Einschätzung, dass der Charakter von Picard verändert wurde, teile ich.
    Der Verweis auf die Folge mit Hugh war da sehr gut.

    Allerdings trägt es den Film und es ist schon denkbar, dass so ein Konflikt wieder hoch kommt in so einer extremen Stresssituation. Es steht schließlich das überleben der gesamten Menschheit auf dem Spiel und wieder sind die Borg der Grund dafür.

    Die Borg Königin ist tatsächlich das, was mich am meisten gestört hat.
    Es war grade das Formlose, was die Borg so bedrohlich gemacht hat.
    Einer Lagerhalle kannst du immerhin nicht den Kopf abschlagen.

    Das was mich allerdings am Meisten hat knabbern lassen war, dass die Borg in der Zeit reisen können.
    Wenn sie ihre Kugel einfach vor der Schlacht mit der Föderation durch die Zeit geschickt hätten, hätte diese ganz in Ruhe zur Erde juckeln können und hätte alle assimiliert…

    Aber man will sich seine Filme ja auch nicht kaputt machen 🙂

    Ich kann den Raum jetzt nicht mehr ernst nehmen, in dem Picard Lily die Erde zeigt.
    Ernsthaft, keine Normale Tür?
    Muss mir das nochmal ansehen.

    Aber ja, abschließend kann ich nur wieder sagen:
    Tolle folge. Weiter so. Das Highlight waren wieder die Lieblingsszenen!

    Gruß,
    Felix ??

    P.s: Habt ihr mal überlegt am 24.01 auf Twitch o.ä. zu streamen? Wenn ihr ja schon beisammensitzt, bietet sich das ja an. Dann könnte man die Folge zusammen schauen 😉

    1. Hallo Felix!
      Wir werden höchst wahrscheinlich am 24.01. die Aufnahme auf dem Youtube-Kanal von Arne (Codenaga) streamen. Wann genau kann ich jetzt noch nicht sagen, aber wir werden wahrscheinlich am 18.01. eine „Auf dem Schirm“-Folge zur „Star Trek: Picard“-Premiere in Berlin veröffentlichen. Es kann gut sein, dass wir uns dort dann zu einer Uhrzeit äußern werden. Ansonsten werden wir den genauen Zeitpunkt des Streams auf Twitter unter @gesternhu und als Kommentar bei der „Auf den Schirm 05“-Folge bekanntgeben.

      Viele Grüße und LLAP
      Nils

  3. Noch einer zu Einstein. John G Kemeny (erfinder der Programmiersprache BASIC, Mathematik Professor und Gehilfe von Einstein) sagte:

    „People would ask – did you know enough physics to help Einstein? My standard line was: Einstein did not need help in physics. But contrary to popular belief, Einstein did need help in mathematics. By which I do not mean that he wasn’t good at mathematics. He was very good at it, but he was not an up-to-date research level mathematician.“

    Quelle: https://www.i-programmer.info/history/people/739-kemeny-a-kurtz.html

    Er war also wohl doch nicht ’so‘ schlecht in Mathe 😉

  4. Hallo.

    Weil Ihr danach gefragt habt: ich halte Cochrane (den aus dem Film, nicht den aus der Serie) auch eher für ziemlich normal.

    In mehrer Hinsicht: zum einen scheint er ein ganz normaler Typ zu sein, weder das hochentwickelte, brillante Wesen, als das die Crew ihn vergöttert, noch allzu tiefer Bodensatz, wenn man die Umstände der Zeit und Gesellschaft berücksichtigt, in der er lebt. Klar, im Gegensatz zu dem, was wir in TNG von der Menschheit gezeigt bekommen, wirkt er wie der letzte Assi, aber ehrlich: würde so jemand heute übertrieben negativ auffallen? In der Kneipe besoffen Party machend (verständlich auch unter den Umständen, dass gerade sein großes Projekt (nimm heute: Job) zerstört wurde), am nächsten Tag verkatert, grummelig und derb drauf. Solche Leute kann man jeden Tag treffen. Und nur weil Urinieren in TNG bislang eine Art unausgesprochenes Tabu war, muss jemand, der in den Wald geht um an einen zu Baum pinkeln, nicht zwangsläufig ein Proll sein. Auch das erscheint mir, wenn man drüber nachdenkt, nur SEHR normal. Etwas gewöhnlich vielleicht (auch das ist eine der Hinsichten von „normal“, die ich meine) aber eben normal.

    Im Sinne von normal = gewöhnlich: ja, gewöhnlich ist er definitiv. „Der Dreck unter den Nägeln“, das klingt zwar fies, aber es gibt im englischen den Ausdruck „common as dirt“, und doch, ich finde, das trifft es auch ganz gut.
    Eure Einschätzung, dass er jemand ist, der erst in die Rolle des großen Visionärs reinwachsen muss, finde ich sehr treffend.

    Im Übrigen: eine schöne Folge. Ich höre Euch ohnehin gerne zu, Ihr sagt clevere Sachen und seid sehr entspannt dabei, das macht Euch zu einem echt hörenswerten Podcast.

    1. Vielen Dank für deine Worte, lieber Felo!
      Du hast sicherlich Recht, dass besonders auch meine Worte sehr hart waren. Die Situation von Cochrane kurz nach dem Dritten Weltkrieg hatte ich nicht bedacht und ich gebe dir Recht, dass wir uns nicht richtig vorstellen können, was es heißt in einer Zeit nach einem Krieg zu leben. Wenn ich es mir also noch einmal genau überlege, dann revidiere ich meine Meinung, ziehe den „Dreck unter den Nägeln“ zurück, entwchuldige mich bei Dr. Cochrane und sage, dass er ein normaler Mann in einer Nachkriegszeit ist, der gerade sein Ticket in eine bessere Welt stiften gehen sieht.
      Vielen Dank noch einmal für deinen Einwurf!

      Viele Grüße und LLAP
      Nils

  5. Zu diesem Raum in dem Picard die Aussicht auf die Erde öffnet: Ja, sie sind durch eine Röhre dort hineingekommen, ich bin aber ziemlich sicher, dass im Dialog mit Lilly hinter ihr eine Tür ist. Sie werden nur nicht durchs Schiff gelaufen sein weil da ja die Borg sind.

    Toll, dass Ihr Cochrane in TOS angesprochen habt. Die Folge erinnere ich auch noch und sie würde vermutlich sogar in den Kontext passen (er könnte mit dem Warp-Antrieb ja einiges erreicht haben und ist am Ende durch den Unfall auf dem fernen Planeten gestrandet – und er bleibt dann ja auch dort, weil das (weibliche) Wesen für ihn am Ende doch die Erfüllung seiner Träume ist… zwar kein ganzer Strand voller Frauen und Coctails aber doch eine hübsche Gefährtin). Aber ja, der Schauspieler passt natürlich optisch gar nicht… aber hey… Hamlet sieht auch bei jeder Inszenierung anders aus 😉

    Zum Thema, was alles „erstmalig“ erwähnt wird – Bitte?! Es gab ja im Podcast auch einige Gegenbeispiele…
    Alkohol: Da fällt mir z.B. die Episode ein, in der Scotty auf die 1701-D kommt (er hatte sich in einem Transporterpuffer gesichert nach dem Absturz auf die Dyson-Sphäre). Data gibt ein Getränk mit echtem Alkohol („It’s … it’s green“) und Scotty schwank und lallt später ein wenig und hebt am Ende mit Picard das Glas, der nicht nur den Namen des Whiskys kannte sondern auch geübt im konsumieren des Destillats war 😉 … und natürlich diverse Szenen mit Worf und/oder anderen Klingonen usw.

    Sex: Gerade bei TNG eigentlich immer wieder… Riker und die diversen Quartiere aus denen er teils kommt, ein oder zwei mal im Hintergrund eine leicht bekleidete Dame zu sehen. Die Szene auf dem Planeten auf dem die Frauen größer und stärker sind und Riker in legerer Kleidung mit der Anführerin… äh… spricht
    …man würde sicher noch mehr finden

    @Arne Du solltest Dir unbedingt TOS, ENT und DS9 drauf schaffen 😀 Es gibt einfach so viele kleine Dinge, die in späteren Serien irgendwie „Retro-Fitted“ wurden und Dinge erklären oder Seitenreferenzen ergeben. Bei TOS muss man durch einige Episoden wirklich „durch“, da ist schon furchtbares Zeug dabei – aber auch durchaus tolle Geschichten (die man heute eindrucksvoller ins Bild setzen könnte) – TAS (die Zeichentrickserie) hat diesbezüglich auch einiges zu bieten.

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